Vor einem Absenken der Standards in der Asyl-Sozialberatung in Bayern warnt Landes-Caritasdirektor Prälat Bernhard Piendl. Es sei der falsche Weg, den steigenden Bedarf nach Beratung im Bereich Asyl möglicherweise durch den Einsatz von (sozial-)pädagogisch nicht oder nicht umfassend ausgebildeten Personen decken zu wollen, so der bayerische Caritas-Chef. Hintergrund ist, dass von politischer Seite immer öfter der Vorschlag komme, den zunehmenden Bedarfsanzeigen für mehr qualifiziertes Fachpersonal in der Asyl-Sozialberatung mit dem Bilden auch weniger qualifizierter Berater-Teams zu begegnen. Diese könnten, so die Befürworter der Idee, zwar sozialpädagogisch geleitet sein, jedoch auch mit (sozial-)pädagogisch nicht ausgebildeten Helferinnen und Helfern besetzt werden. Dem erteilt Piendl eine Absage: "Die Professionalität im sensiblen Bereich der Beratung darf nicht in Frage gestellt und auf keinen Fall abgesenkt werden", so Piendl. Die Beratungs-Arbeit mit belasteten, teils auch traumatisierten oder kranken Menschen verlange nach hoher Qualifikation, an der Abstriche nicht in Frage kämen. Kein Zweifel bestehe selbstverständlich an der Zusammenarbeit Hauptamtlicher mit ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die sich in den zahlreichen niederschwelligen Feldern der Arbeit mit Asylbewerber(inne)n engagieren, etwa in örtlichen Helferkreisen. "Hier wird wertvolle Arbeit geleistet, die höchste Anerkennung verdient und bei der unsere Haupt- und Ehrenamtlichen hervorragend zusammenwirken", lobt Piendl.