Psychiatrische Dienste und Angebote
Soziale Ausgrenzung, Stigmatisierung und Diskriminierung psychisch kranker Menschen, sind leider immer noch Realität. Die Caritas fördert in ihren Angeboten deshalb die psychische Gesundheit, sie vermindert die Belastung der Betroffenen durch seelische Erkrankungen, respektiert die Rechte und die Würde psychisch kranker Menschen und tritt ihrer Ausgrenzung in der Gesellschaft engagiert entgegen.
Psychisch kranken Menschen steht größtmögliche Selbstbestimmung zu. Deshalb fördert die Caritas in ihren ambulanten und (teil-)stationären Diensten und Einrichtungen die Selbsthilfekräfte der Klienten und organisiert die Hilfen auf allen Ebenen zielgerichtet, systematisch und planvoll, damit sie bedarfsgerecht und effizient erbracht werden können. Größten Anteil hat dabei der sozialpsychiatrische Dienst, der erste Anlaufstelle für Hilfesuchende ist. Zu den Hilfsangeboten zählen auch Tagesstätten für psychisch Kranke, stationäre und Übergangseinrichtungen, betreutes Wohnen, therapeutische Wohngemeinschaften, Werkstätten für psychisch Kranke und Arbeits- und Beschäftigungsprojekte, Selbsthilfegruppen und Fortbildungsangebote.
Mittlerweile leidet schätzungsweise jedes fünfte Kind in Deutschland an Entwicklungs- und Verhaltensstörungen. Jährlich werden ca. 350 erfasste Selbstmorde junger Menschen unter 20 Jahren erfasst. Die tatsächlichen Zahlen liegen weit höher, vermuten Experten. Angesichts dieser Tatsachen stellen sich die Fragen: Jung, psychisch belastet oder krank - wo gibt es Hilfe und Unterstützung? Was passiert eigentlich mit seelisch kranken Jugendlichen, wenn sie erwachsen werden? Zunehmend kommen mehr Jugendliche und deren Eltern aufgrund von psychischen Problemen in die Dienste der Caritas. Das medizinische System und die Versorgung bei Kinder- und Jugendpsychiatern und (Psycho-)Therapeuten sind regional sehr unterschiedlich ausgebaut, jedoch in den meisten Regionen nicht ausreichend. Besondere Aufmerksamkeit und entsprechender Angebote zur Unterstützung bedarf die Gruppe der Kinder und Jugendlichen mit psychisch krankem Elternteil.
Leistungsangebote der Caritas in Bayern
Die Einrichtungen und Dienste der Caritas und der angeschlossenen Fachverbände halten differenzierte Hilfeangebote im ambulanten und (teil-) stationären Bereich vor.
- Sozialpsychiatrische Dienste
- Tagesstätten für psychisch Kranke
- Stationäre Einrichtungen
- Übergangseinrichtungen
- Betreutes Wohnen
- Theraputische Wohngemeinschaften
- Werkstätten für psychisch Kranke
- Arbeits- und Beschäftigungsprojekte
- Selbsthilfe
- Fortbildungskurse
Dienstleistungen des Landes-Caritasverbandes
Der Landes-Caritasverband
- bündelt und koordiniert die Informationen für die Diözesan-Caritasverbände
- arbeitet mit an der fachlichen und organisatorischen Weiterentwicklung
- arbeitet mit an der verbandsübergreifenden Zusammenarbeit innerhalb der Landesarbeitsgemeinschaft
- freie Wohlfahrtspflege und der Arbeitsgemeinschaft CBP Bayern
- greift psychiatrie- und sozialpolitische Themen auf
- erstellt Stellungnahmen und fachpolitische Positionen.
Der Stufenplan
Eine psychische Erkrankung ist sowohl im Privatleben wie am Arbeitsplatz oftmals ein Tabuthema. Oft wird erst darüber gesprochen, wenn bereits längere Fehlzeiten angefallen sind oder sogar der Jobverlust droht. Wird rechtzeitig adäquate Hilfe angeboten, können oftmals zusätzlicher Stress und Eskalationen verhindert und das Beschäftigungsverhältnis erhalten bleiben sowie Beeinträchtigungen von Kollegen und im Betriebsablauf verhindert werden.
Diese Überlegungen gaben den Anstoß, einen sog. Stufenplan als standardisiertes und für alle Beteiligten jederzeit transparentes Vorgehen im Umgang mit leistungsveränderten, psychisch belasteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu entwickeln. Der Stufenplan wurde vom Netzwerk Betriebliche Gesundheitsförderung der sozialpsychiatrischen Dienste der Caritas in Bayern erarbeitet, die zunehmend mit Klienten und deren sozialem und beruflichem Umfeld zu tun haben, die aufgrund ihrer Erkrankung und/oder der Situation am Arbeitsplatz in Bedrängnis und Unsicherheit geraten.