Straffälligenhilfe
Die Caritas in Bayern und ihre angeschlossenen Fachverbände (Katholischer Männerfürsorgeverein, Katholische Jugendfürsorge, Sozialdienst katholischer Frauen und Sozialdienst katholischer Männer) bieten im Bereich der Straffälligenhilfe differenzierte Hilfen an. Die Träger von Einrichtungen und Diensten sind zusammengeschlossen in der Katholischen Landesarbeitsgemeinschaft Straffälligenhilfe (LAG-S).
Das Engagement der Caritas und der Kirche in der Sorge für straffällig gewordene Menschen und ihre Familien gründet im Wort Jesu Christ selbst. "Ich bin im Gefängnis gewesen, und ihr seid zu mir gekommen", sagt Jesus in seiner Gerichtsrede (Mt 25,37). Im Hebräerbrief (Hebr 13,3) heißt es programmatisch: "Denkt an die Gefangenen, als wäret ihr mitgefangen." Die Gefangenen zu besuchen, gehört zu den so genannten "Leiblichen Werken der Barmherzigkeit", die alle Christen üben sollen.
Aktuell
"Was ist unter Resozialisierung zu verstehen und wer sind die Akteure?" Ca. 100 Personen aus verschiedensten Bereichen der Justiz und der Straffälligenhilfe trafen sich am 13. April 2016 im Justizpalast in München zur Fachtagung der Caritas und der LAG-S zum Thema "Der lange Weg zurück in die Gesellschaft. Resozialisierung - eine gemeinsame Aufgabe".
Programm und Dokumentation
Vortrag "Desistance from Crime"
Vortrag "Resozialisierung"
Impulsreferat "Schuldnerberatung
"Film "Der Weg aus Straftaten"
Ziele
Die freie Straffälligenhilfe berät und begleitet straffällig gewordene Menschen und ihre Angehörigen sowie Opfer von Straftaten auf freiwilliger Basis. Das Angebot ist als ganzheitliche und durchgängige Hilfe organisiert und umfasst alle Maßnahmen zur Stärkung und Förderung der persönlichen Fähigkeiten. Vorrangiges Ziel ist die Verbesserung der individuellen Lebenssituation und die Integration in der Gesellschaft. Grundanliegen ist die Vermeidung von Ausgrenzung, Stigmatisierung und Armut. Das Angebot ist nicht an justitielle Verfahren gebunden, sondern orientiert sich an den jeweiligen Problemlagen der Betroffenen.
Die katholische Kirche und ihre Caritas widersprechen allen Plänen, die Idee der Resozialisierung auf eine Sozialtechnik zu verkürzen. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann hat den Auftrag der Kirche so formuliert: "Indem die Kirche am Ziel der Resozialisierung, der Versöhnung des Schuldigen mit sich, mit den Opfern, den Angehörigen und seiner Umgebung und nicht zuletzt mit Gott festhält, leistet sie einen wesentlichen Beitrag zu einer wertgebundenen Ausgestaltung des Strafvollzugs."
Leistungsangebote der Straffälligenhilfe in Bayern
Die Einrichtungen und Dienste der Caritas und ihrer Fachverbände in Bayern halten folgendes Hilfeangebot vor:
- Stationäre und Teilstationäre Einrichtungen (Wohngruppen) für Entlassene
- Beratung vor, während und nach der Entlassung
- U-Haftvermeidung, Betreuung in Arrest und Untersuchungshaft
- Allgemeine Sozialberatung (Schuldnerberatung Sozialhilferecht, Wohnungsangelegenheiten)
- Ambulante Maßnahmen (Betreuungsweisungen, Täter-Opfer-Ausgleich, soziale Trainingskurse)
- Jugendgerichtshilfe und Bewährungshilfe
- Vermittlung in Gemeinnützige Arbeit
- Schuldnerberatung
- Täter-Opfer-Ausgleich
- Sonstiges, z.B. Angehörigenarbeit, Partnerseminare
Adressen in Ihrer Nähe
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Caritas-Kreisverbände oder an die Geschäftstelle Katholische Landes-Arbeitsgemeinschaft Straffälligenhilfe: Tel: 089/54497-161.
Dienstleistungen des Landes-Caritasverbandes bzw. der LAG-S
Der Landes-Caritasverband
- bündelt und koordiniert die Informationen für die Diözesan-Caritasverbände und die Katholische Landesarbeitsgemeinschaft Straffälligenhilfe
- arbeitet mit an der fachlichen und organisatorischen Weiterentwicklung
- arbeitet mit an der verbandsübergreifenden Zusammenarbeit innerhalb der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Bayern (LAGFW)
- greift kriminal- und sozialpolitische Themen auf
- organisiert bayernweite Fachtage und Informationsangebote