Der bayerische Landes-Caritasdirektor Prälat Bernhard Piendl hat die Ankündigung von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) begrüßt, mehr staatliches Geld in die Pflege zu investieren. Ein vom Freistaat finanziertes Landespflegegeld in Höhe von 1.000 Euro pro Jahr für pflegende Angehörige sei eine gute Idee, sagte Piendl der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Mittwoch in München: "Zwar sind 1.000 Euro pro Jahr nicht genug, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung und eine wichtige Anerkennung!"
Zu begrüßen sei, dass sich Bayern wieder an den Investitionskosten der Pflegeheime beteiligen wolle, fügte Piendl hinzu. Dies habe der Freistaat schon bis 2007 getan. Nun komme es darauf an, diesen Wiedereinstieg gerecht auszugestalten. "Wichtig ist, dass das Geld gerecht verteilt wird. Es dürfen nicht nur neue Einrichtungen bedacht werden, sondern das Geld muss allen Pflegebedürftigen zu Gute kommen", so Piendl. "Hier ist eine Mischung aus Mitfinanzierung der Pflege aus Steuermitteln und mehr Leistungen über die Pflegeversicherung vermutlich der gangbarste Weg", so Piendl.
Piendl unterstützt nach eigenen Angaben auch das Bemühen um eine bessere Personalausstattung und Bezahlung von Pflegekräften. "Für uns heißt das nicht nur eine bessere Bezahlung, sondern auch eine Verbesserung der Rahmenbedingungen. Da muss man auch den demografischen und medizinischen Entwicklungen Rechnung tragen. Früher waren noch deutlich mehr rüstige Senioren in den Heimen, heute sind es hauptsächlich schwer pflegebedürftige Menschen mit intensiveren pflegerischen Ansprüchen und einem größeren Aufwand für das Personal."
Allerdings bedeute eine Verbesserung des Pflegeschlüssels auch, dass die Pflege teurer würde und dass damit die Bewohner der Heime finanziell stärker belastet würden. "Nach Abzug der Leistungen der Pflegeversicherung zahlen Heimbewohner heute einen Eigenteil von etwa 2.000 Euro pro Monat. Eine stärkere Belastung der Bewohner und ihrer Angehörigen muss unbedingt vermieden werden." Dazu seien die genannten Maßnahmen aus Mitteln der öffentlichen Hand ein erster Schritt. "Eine Mischung aus Mitfinanzierung der Pflege aus Steuermitteln und mehr Leistungen über die Pflegeversicherung ist vermutlich der gangbarste Weg", so Piendl.
Mit rund 200.000 ambulant oder stationär versorgten Senioren und mehr als 26.000 Beschäftigten in der Altenhilfe ist die Caritas einer der größten Anbieter in Bayern. (KNA/LCV)