Regensburg/München.
Der frühere bayerische Landes-
Caritasdirektor
Prälat
Walter Siegert ist am 14. Januar 2012 im Alter von 85 Jahren in Regensburg
gestorben. Die Caritas in Bayern und im Bistum Regensburg trauert um eine ihrer
markantesten und prägendsten Persönlichkeiten. Walter Siegert wurde am 7.
Februar 1926 in Burgweinting geboren. 1954 erhielt er in Regensburg die
Priesterweihe. Den größten Teil seines Priesterlebens hat Prälat Siegert im
Dienst der Caritas verbracht.
Diözesan-
Caritasdirektor
in Regensburg 1968-1993
1963
ernannte ihn Bischof Rudolf
Graber
zum Diözesan-
Caritassekretär
im Bistum Regensburg, 1968 zum Diözesan-
Caritasdirektor
. In seiner Heimatdiözese Regensburg hat
Prälat Siegert viele Dienste und Einrichtungen geschaffen, Kindergärten und
Altenheime, Beratungsstellen und Sozialstationen für die häusliche Pflege,
Behinderteneinrichtungen und Dienste für Migranten. Ein besonderes Anliegen war
ihm die Ausbildung für soziale Berufe. So hat er Fachakademien für
Sozialpädagogik und Altenpflegeschulen gegründet und die Akademie für
Pflegeberufe gefördert.
Bayerischer Landes-
Caritasdirektor
1994-1999
Von
1994 bis 1999 war Prälat Siegert bayerischer Landes-
Caritasdirektor
und Leiter der Hauptvertretung München des Deutschen Caritasverbandes. Von 1994
bis 1999 gehörte er dem Bayerischen Senat an. Als Landes-
Caritasdirektor
hat er in politischen Gremien und im Bayerischen Senat seine Stimme für die
Armen und Schwachen in der Gesellschaft erhoben. So sagte er einmal, Jesus habe
„heute das Antlitz des ungeborenen Kindes, des schwerstbehinderten Mannes, des
Asylsuchenden und der
drogenabängigen
jungen Frau.
Jesus selbst ist es, der uns in ihnen begegnet.“ Seinen caritativen Dienst hat
er stets vom Altar und von der Eucharistie her gesehen. Ein sichtbares Zeichen
dafür
war die Stiftung eines neuen
Altares in der Hauskapelle des Landes-Caritasverbandes in München aus Anlass
seines 40jährigen Priesterjubiläums. Von 1991 bis 1996 war Prälat Siegert
Vizepräsident des Deutschen Caritasverbandes.
Kanoniker in der Alten
Kapelle Regensburg ab 2000
Nach
dem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2000 widmete sich Prälat Siegert als
Kanoniker des Stiftskapitels der Basilika Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle
in Regenburg der Seelsorge.
Ehrungen
Prälat
Siegerts
segensreiches Wirken wurde durch
zahlreiche Auszeichnungen öffentlich gewürdigt. So erhielt er 1976 das
Ehrenzeichen des Deutschen Caritasverbands in Gold und anlässlich seines
25jährigen Dienstjubiläums den Brotteller, die höchste Auszeichnung des Deutschen
Caritasverbandes. Im Jahr 1977 wurde ihm der Verdienstorden der Bundesrepublik
Deutschland verliehen, 1983 die Bayerische Staatsmedaille für soziale
Verdienste und 1986 der Bayerische Verdienstorden. 1988 erhielt er die
Auszeichnung „Pro
piis
meritis
“
des Malteser Ritterordens. 1981 wurde er zum Päpstlichen Ehrenkaplan (
Monsignore
) ernannt, 1988 zum Päpstlichen Ehrenprälaten.
Requiem und Beisetzung
Am
Donnerstag, dem 19. Januar 2012 findet um 10.30 Uhr in der Basilika Unserer
Lieben Frau zur Alten Kapelle in Regensburg ein Requiem statt. Die
Beisetzung ist um 13.30 Uhr im Unteren Katholischen Friedhof in Regensburg.
Anstelle von Kränzen wird im Sinne des Verstorbenen um eine Spende zur
Renovierung der Stadtpfarrkirche St.
Kassian
auf das
Sonderkonto bei der Liga Bank Regensburg, Nr. 40 110 0025, BLZ 750 903 00
gebeten.
Landes-
Caritasdirektor
Bernhard
Piendl
, der
Prälat Siegert in seinen Aufgaben bei der Caritas in Regensburg und München
nachfolgte, nannte Prälat Siegert eine „herausragende Persönlichkeit der
Caritas im Bistum Regensburg und in Bayern. Für mich war er ein väterlicher
Freund und wertvoller Ratgeber“. Die Caritas sei ihm zu großem Dank und
ehrendem Andenken verpflichtet.