Landes-Caritasdirektor Prälat Bernhard Piendl begrüßt das jetzt verabschiedete Corona-Testkonzept und die Umsetzung in Bayern: "Mit dem jetzt vorliegenden Vollzugshinweisen, die die Durchführung von präventiven Tests in Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen der Behindertenhilfe regeln, haben unsere Einrichtungen ein weiteres wichtiges Instrument an der Hand, Infektionen rasch zu erkennen und größere Ausbrüche zu vermeiden. Insbesondere begrüßen wir, dass nicht mehr nur anlassbezogen getestet wird, sondern dass Mitarbeitende regelmäßig und vorbeugend getestet werden können. Jetzt ist es nötig, dass zügig alles notwendige getan wird, um möglichst schnell mit den Testungen zu beginnen."
Gemäß den "Vollzugshinweisen zur Verordnung zum Anspruch auf bestimmte Testungen für den Nachweis des Vorliegens einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2" können nun Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen für Menschen mit Behinderung an die örtlichen Gesundheitsämter herantreten und regelmäßig Reihentestungen für die Mitarbeitenden und 10 % der Bewohnerinnen und Bewohner initiieren. Dies umfasst auch teilstationäre und ambulante Pflegeinrichtungen. Ambulant betreute Pflegebedürftige und Tagespflegegäste können sich bei einem niedergelassenen Vertragsarzt oder Vertragsärztin kostenfrei testen lassen.
"Zwar steht die bayerische Teststrategie in der Kritik, möglicherweise falsche Sicherheit zu geben", so Piendl. "Diese Kritik kann ich allerdings für unseren Bereich nicht nachvollziehen. Denn gerade in den Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen der Behindertenhilfe wohnen, leben und arbeiten Menschen aus den Risikogruppen, für die ein schwerer Verlauf von COVID-19 tödlich enden kann. Deshalb ist es wichtig, möglichst früh zu erkennen, wenn jemand infiziert ist, sodass dann entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können. Mit den nun geschaffenen bürokratiearmen Regelungen ist auch die Finanzierungsfrage endlich geklärt, die gerade zu Beginn der Pandemie hierzulande viele Einrichtungen umgetrieben hat, als sie für Testungen zum großen Teil erstmal in Vorleistung gehen mussten."