Rothenburg o.
T. Turnusgemäß hat das Bayerische Rote Kreuz den Vorsitz der
Landesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege in Bayern (LAGFW)
übernommen. Bis Januar 2010 ist damit die Präsidentin des Bayerischen Roten
Kreuzes, Christa Prinzessin von Thurn und Taxis, die Vorsitzende der LAGFW, des
Zusammenschlusses der sechs Verbände der freien Wohlfahrtspflege in Bayern. Die
BRK-Präsidentin folgt damit Dr. Ludwig Markert (Diakonie) nach, der für das
kommende Jahr den stellvertretenden Vorsitz übernehmen wird.
„Mehr
Menschlichkeit in der Pflege“, dafür will sich die BRK-Präsidentin während
ihres LAGFW-Vorsitzes vordringlich einsetzen. „Es kann nicht sein, dass die
Sparwut der Kassen zu Lasten der zu Pflegenden, der Pflegekräfte und der pflegenden
Angehörigen geht“, mahnt die neue Vorsitzende der LAGFW, BRK-Präsidentin
Christa von Thurn und Taxis, und nimmt auch die Politik in die Pflicht: „Die
setzt zwar die Standards der Pflege im neuen Bayerischen Heimgesetz fest,
kümmert sich aber nicht darum, wie diese Standards finanziert werden können“,
erklärt die Präsidentin und fordert ein „Konjunkturprogramm für die
Sozialwirtschaft“. Das soll ähnlich den Rettungspaketen des Bundes für Banken
und Wirtschaft konkrete Förderungen beinhalten. "Nachhaltig wäre auch:
Bau-Investitionen in die stationäre Pflege kämen ausschließlich und unmittelbar
der regionalen Wirtschaft zugute und würden die Sozialhilfeträger auf Dauer
entlasten. Zudem fordern wir von der Politik sich für den Wert der Sozialen
Arbeit einzusetzen, dass bedeutet vor allem eine Förderung von Qualifizierung
und Bildung der Fach- und Hilfskräfte, um die Berufe attraktiver zu machen und
so dem Pflegekräfte-Mangel entgegenzuwirken", so die BRK-Präsidentin. Sie
fasst die Haltung der LAGFW zusammen: "Was für rein profitorientierte
Unternehmen wie Banken recht ist, muss für die gemeinwohlorientierten Verbände
nur billig sein. Wenn den einen der Staat hilft, dürfen die anderen nicht leer
ausgehen."
Die in der
LAGFW zusammengeschlossenen Verbände sind die Arbeiterwohlfahrt, das Bayerische
Rote Kreuz, die Caritas, das Diakonische Werk Bayern, der Landesverband der
Israelitischen Kultusgemeinden und der Paritätische Wohlfahrtsverband. In
Bayern unterhalten die Wohlfahrtsverbände und ihre angeschlossenen
Organisationen rund 14.500 Facheinrichtungen und Projekte im gesamten sozialen
Bereich. Sie beschäftigen rund 170.000 hauptberufliche Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter. Zusätzlich engagieren sich im Raum der LAGFW etwa 400.000 Menschen
ehrenamtlich – zum Beispiel in Verbandseinrichtungen oder Kirchengemeinden.