München.
„Nationale Expertenstandards und neue wissenschaftliche Erkenntnisse in die
Pflegepraxis einführen“ - Projektmanagement als Strategie.“ So lautet der Titel
eines Projektes, das der Landes-Caritasverband Bayern in Kooperation mit den
Diözesan-Caritasverbänden Bamberg, München und Würzburg und mit der Akademie
für Pflege-und Sozialberufe in Bayern (Regensburg) in den vergangenen beiden
Jahren durchgeführt hat. Dank EU-Fördergeldern aus dem Europäischen Sozialfonds
(ESF) vermittelte das Qualifizierungsangebot 175 Führungskräften aus der
stationären und ambulanten Pflege die Kompetenz, einen wissenschaftlichen
Expertenstandard in ihren Unternehmen nach der Projektmanagement-Methode
einzuführen.
Zielgruppe waren Pflegefach- und Führungskräfte sowie Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter im Qualitätsmanagement mit Berufserfahrung. Am Beispiel eines
Nationalen Expertenstandards wurde in den übergreifenden Theoriekursteilen
eingeübt, wie man neue wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis
implementieren kann.
In den beiden
Jahren wurden insgesamt 13 Kurse angeboten. Ein Kurs bestand aus vier Theorie-
und drei Praxisteilen und erstreckte sich über insgesamt zehn Monate. In
dreimonatigen Praxisteilen setzten die Teilnehmenden eigenverantwortlich das an
neun Seminartagen erworbene Wissen in den Lernbereichen Projektmanagement,
Qualitätsmanagement, Informations- und Wissensmanagement, Moderations- und
Präsentationstechniken sowie Kommunikation in Projektarbeit in ihren jeweiligen
Einrichtungen unter realen Gegebenheiten um. Dabei wurden sie von Dozenten
mittels Praxisbesuch und telefonischer Beratung unterstützend begleitet. Das
Lernen spielte sich bei diesem Kurskonzept also nicht lediglich auf der
Theorieebene ab, sondern wurde praktisch erfahrbar. Die vermittelten Inhalte
sollten die Teilnehmenden befähigen, einen von ihnen selbst gewählten
Expertenstandard in ihren jeweiligen Einrichtungen realitätswirksam
einzuführen. Großer Wert wurde bei der Fortbildung auch auf
Motivationsstrategien für die Mitarbeitenden gelegt.
Die
wissenschaftliche Begleituntersuchung,
finanziert vom Bayerischen Sozialministerium und durchgeführt von der
Katholischen Stiftungsfachhochschule München, bescheinigte dem Projekt eine
hohe Qualität.
Die Teilnehmenden
schätzten es als besonders wertvoll ein, dass sie im Verlauf der Maßnahme eine
nützliche Implementierungs-Methode kennen gelernt haben, künftig Innovationen
aller Art effektiv und strukturiert in ihre Einrichtung einführen zu können.
Landes-
Caritasdirektor
Prälat Karl-Heinz Zerrle: „Der Anfang ist
gemacht. Wir werden mit dem Konzept weitermachen, auch wenn die EU-Förderung
ausgelaufen ist. Die Folgefortbildungen werden die Einrichtungen selber tragen.
Koordiniert und begleitet werden sie von den Bildungsreferenten in unseren
bayerischen Diözesan-Caritasverbänden und dem Landes-Caritasverband. Aber ohne
die EU-
Anschubfinanzierung
wäre das Projekt nicht
zustande gekommen. Die pflegebedürftigen Menschen werden davon unmittelbar
profitieren.“
Ein weiteres
Projekt, bei dem man wieder auf EU-Unterstützung hofft, soll die mittlere und
oberste Management-Ebene von Pflege-Einrichtungen ansprechen und Wissen und
Kompetenzen vermitteln, die Einrichtung so zu entwickeln, dass sie sich
verändernden internen und externen Rahmenbedingungen, wie z. B. durch das
Bayerische Heimgesetz und die Pflegeversicherungsreform erfolgreich anpassen
können und durch hohe Pflege-Qualität überzeugen.
Kontakt:
Maria Kober (Pflege), Ulrike Achmann (EU-Förderung)
Mail:
caritasgemeinschaft.bayern@t-online.de
,
Telefon: 089/1895189-0.
ulrike.achmann@caritas-bayern.de,
Telefon: 089/54497-0.