München. Rund 4.500 Personen haben seit September letzten Jahres von E.ON Bayern einen Sozialrabatt auf ihre Stromkosten bekommen. Das teilten das Diakonische Werk Bayern und der Landes-Caritasverband mit, über deren Beratungsstellen der Rabatt beantragt worden ist. Der Sozialrabatt beinhaltet den Erlass der monatlichen Grundgebühr von neun Euro und gilt jeweils für ein Jahr. E.ON Bayern hatte im September 2006 beschlossen, vorerst 10.000 Personen diesen Rabat zu gewähren. Voraussetzung zum Erhalt des Sozialrabattes ist die Rundfunkgebührenbefreiung durch die GEZ (Gebühreneinzugszentrale). Anträge für den E.ON Bayern Sozialrabatt sind ausschließlich bei den Geschäftsstellen der Diakonie und der Caritas in Bayern erhältlich. Natürlich können den Rabat nur Kunden von E.ON Bayern erhalten. Landes- Caritasdirektor Prälat Karl-Heinz Zerrle zog nach einem Jahr eine positive Bilanz: „Für viele sind neun Euro im Monat und 108 Euro im Jahr eine Menge Geld. Dafür lohnt es sich, einen Antrag zu stellen.“ Caritas und Diakonie sehen in der Aktion einen weiteren Effekt. Ihre Stellen kamen mit bedürftigen Menschen in Berührung, mit denen sie vorher keinen Kontakt hatten. Der Sozialstrom diente also auch als „Türöffner“ für bedürftige Menschen, die sich ihrer Armut schämen und unter dem unverdächtigen Vorwand Sozialstrom um eine umfassendere Hilfe nachfragten. Bei Caritas und Diakonie haben auch Personen angefragt, die nicht im Netzbereich von E.ON Bayern liegen und deshalb keinen Sozialrabatt erhalten können. Die kirchlichen Wohlfahrtsverbände haben deshalb auch mit anderen Stromanbietern Kontakt aufgenommen, um ein ähnliches Angebot für ihre Klienten zu erreichen. Auch bei E.ON Bayern sei man mit der Aktion zufrieden, betont die Caritas. Der Vorstand von E.ON Bayern habe zugesichert, dass das Budget für 10.000 Kunden nach wie vor freigegeben sei. Wer bereits ein Jahr Sozialstrom erhalten habe, könne bei Caritas und Diakonie einen Verlängerungsantrag stellen. Nach dem Erfolg in Bayern wollen auch andere regionale E.ON-Töchter in anderen Bundesländern das Projekt übernehmen.