Angehörige müssen entlastet werden
Die meisten älteren Menschen haben den Wunsch, so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden zu bleiben. Deshalb muss auch die Pflege zu Hause gestärkt werden. Dazu müssen die Leistungen der ambulanten Pflegedienste besser von den Pflegekassen refinanziert werden. Der Deutsche Caritasverband schlägt vor, dass Pflegebedürftige, die von einem ambulanten Pflegedienst betreut werden, Anspruch auf ein festes Zeitkontingent beziehungsweise Anspruch auf eine bestimmte Anzahl von Leistungskomplexen erhalten.
Pflege zu Hause stärken
Viele Menschen werden auch von Angehörigen gepflegt. Diese herausragende Leistung muss ebenfalls honoriert werden und darf nicht zu Abschlägen bei der eigenen Rente führen oder andere Nachteile für Angehörige mit sich bringen. Auch ein Ausbau der Tages- und Kurzzeitpflege ist notwendig, um pflegende Angehörige zu entlasten. Hier ist bei der jüngsten Pflegereform im Sommer 2021 eindeutig zu wenig passiert.
Gerechte Rahmenbedingungen für ausländische Pflegekräfte
Die Caritas setzt sich außerdem seit Jahren mit eigenen Projekten für legale und sichere Beschäftigungsmöglichkeiten von sogenannten Live-in-Pflegekräften ein. Wir arbeiten europaweit für gerechte Standards, die für alle Seiten faire und sichere Arbeits- und Betreuungssituationen sicherstellen.
Der Koalitionsvertrag verspricht eine "rechtssichere Grundlage" für die Betreuung zu Hause. Das ist uns zu wenig. Die Rahmenbedingungen müssen nicht nur rechtssicher sein, sie müssen fair für alle Beteiligten sein - und sicherstellen, dass die Qualität der geleisteten Pflege stimmt.