Und das besonders bei sozial schwächeren Familien in Bayern. Laut Daten des Statistischen Bundesamts mussten 2008 in Deutschland rund 5,5 Millionen Haushalte mehr als zehn Prozent des Nettoeinkommens für den privaten Energiebedarf aufwenden; im Jahr 2011 traf dies bereits auf fast 7 Millionen Haushalte zu. Zwar seien laut Piendl vor allem das Einsparen von Energie, die Förderung regenerativer und alternativer Energiequellen sowie energetische Gebäude-Sanierungen langfristig sinnvolle Maßnahmen hin zu moderaten und stabilen Energie-Preisen. Doch auch die örtlichen Energie-Versorger sieht der Landes-Caritasdirektor in der Pflicht. "Armut muss nicht nur von der Politik, den Wohlfahrtsverbänden und gesellschaftlichen Gruppen bekämpft werden, sondern auch von der Wirtschaft", so Piendl. Daher ruft die bayerische Caritas die Energie-Versorger im Freistaat auf, aktiv Sozial-Tarife für finanziell Schwache zu entwickeln, "gerne mit Hilfe der Caritas". Entsprechende Erfahrungen hat der Landes-Caritasverband Bayern bereits durch eine Zusammenarbeit mit EON Bayern/Bayernwerk in den Jahren 2006 und 2010. Damals war in Kooperation ein Sozial-Rabatt von bis zu 108 Euro pro Jahr entwickelt worden, den bedürftige Strom- Kunden unter anderem bei der bayerischen Caritas beantragen konnten. Als Orientierung, wem Zugang zum Rabatt gewährt wurde, galt in dem Sozial-Projekt die Befreiung eines Haushalts von der GEZ-Abgabe.
Pressemitteilung
München
„Energie-Armut“ durch drastische Verteuerung von Strom und Gas: Bayerische Caritas wirbt bei Energie-Versorgern für Sozial-Tarife
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