Regensburg. Die Verantwortung katholischer Krankenhäuser für
die Gesellschaft diskutierten kürzlich rund 100 Vertreter aus 27 katholischen
bayerischen Krankenhäusern anlässlich des Katholischen Krankenhaustags des
Katholischen Krankenhausverbandes Bayern (KKVB). Dieser fand in diesem Jahr zum
zweiten Mal im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Regensburg statt. Dabei
wiesen die Vertreter der konfessionellen Krankenhäuser auf ihre spezielle Rolle
im System der Gesundheitsversorgung hin.
„Neben dem originären Versorgungsauftrag stellen sie sich
dem Anspruch auf Umsetzung christlicher Grundsätze
in
der gesamten Organisation des Hauses. Durch eine umfassende, ganzheitliche
Sorge für Patienten und ihre Angehörigen, aber auch für die Mitarbeiter/innen
können katholische Krankenhäuser dazu beitragen, dass Kirche durch sie ihre
Bedeutung für die Menschen erweisen kann“, sagte Hauptredner Professor Dr.
Konrad Baumgartner, Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität
Regensburg. Deshalb stünden konfessionelle Krankenhäuser den
gesundheitspolitischen Entwicklungen in einer ganz besonderen Weise gegenüber.
In katholische Krankenhäusern spiele beispielsweise der Bildungsauftrag eine
besondere Rolle. Immerhin, so wies die Vorsitzende des Verbandes, Schwester
Irmgard Stallhofer aus München hin, verfügen die Einrichtungen, die zum KKVB
gehören, über 20 Schulen für Pflegeberufe mit derzeit mehr als 1150
Auszubildenden. Der Leiter der in Regensburg angesiedelten Katholischen
Akademie für Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen in Bayern, Dr. Georg Betz
,
verdeutlichte den speziellen Bildungsauftrag der konfessionellen Häuser,
die „kontinuierlich lernende Unternehmen“ sein müssten.
Schließlich sei auch das ehrenamtliche Engagement eine
wesentlich Komponente in katholischen Krankenhäusern. Die Ehrenamtlichen seien
Chance und Auftrag zugleich. „Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer setzen ein
Zeichen christlicher Überzeugung und Nächstenliebe, das nicht auf materiellen
Gewinn abzielt und das für die Zuwendung und Menschlichkeit im Krankenhaus von
unschätzbarem Wert ist“, sagte Therese Schneider, Krankenhaus-Oberin am
Marienhaus und Klinikum St. Elisabeth Neuwied.
Der Katholische Krankenhausverband Bayern (KKVB), dessen
Geschäftsstelle in Regensburg angesiedelt ist, vertritt bayernweit 27
katholische Krankenhäuser und Kurkliniken, die mit insgesamt rund 7000 Betten
und etwa 13.000 Beschäftigten Leistungserbringer von nicht unbedeutender Größe
sind. Neue Geschäftsführerin des Verbandes ist Elisabeth Huber. Die
Kernkompetenzen des Kath. Krankenhausverbandes liegen bei ethischen,
ökologischen und ökonomischen Fragestellungen. Eine Eigenverpflichtung zur
Christlichkeit bestimmt die Leitlinien der Arbeit der katholischen
Krankenhäuser und des Verbandes. Dies bedeutet auch biblische Prinzipien im
konkreten Handeln umzusetzen. Diese Ziele verfolgt der Katholische
Krankenhausverband stets in Kooperation mit anderen Verbänden und
Organisationen des Gesundheitswesens.