Die
Krankenschwester und Lehrerin im Gesundheitswesen Maria Kober (52) ist zur
neuen Leiterin der Caritas-Gemeinschaft für Pflege-und Sozialberufe Bayern e.V.
berufen worden. Sie übernahm ihr Amt von Gisela Sträter, die nach sechsjähriger
Tätigkeit in den Ruhestand ging. Landes-Caritasdirektor Prälat Karl-Heinz
Zerrle, der auch Vorstand der Caritas-Gemeinschaft ist, dankte Gisela Sträter
„für die vielen Fahrten zwischen Freiburg und München, die sicher nicht immer
leicht für Sie waren.“ Sträter habe mit großem Engagement, mit Kompetenz und
Hartnäckigkeit die Geschicke der Gemeinschaft geleitet. – Der
Caritas-Gemeinschaft gehören in Bayern 240 Frauen und Männer in Pflegeberufen
an. Sie bietet ihren Mitgliedern Begegnung sowie fachliche und spirituelle
Fortbildung.
Die neue
Leiterin Maria Kober stammt aus Oberschwarzach in Unterfranken. Sie arbeitete
nach ihrer Ausbildung als Krankenschwester und Stationsleitung im Krankenhaus.
Danach war sie über acht Jahre lang Leiterin einer Caritas-Sozialstation in der
Diözese Würzburg. Im Anschluss war sie als Lehrerin an einer
Krankenpflegeschule in Würzburg und acht Jahre als Schulleiterin in Würzburg
tätig. In diesem Zeitraum absolvierte sie berufsbegleitend einen Studiengang
für „Lehrer im Gesundheitswesen“ an der Universität in Osnabrück.
1997 übernahm Frau Kober beim Caritasverband
der Diözese Augsburg die Leitung der Caritas-Gemeinschaft für Pflege-und
Sozialberufe und die Fachbereichsleitung „Fortbildung Pflege“.
Neben
ihrer Tätigkeit bei der Caritas-Gemeinschaft ist Frau Kober seit dem 1. Januar
2004 auch Referentin für Pflege beim Landes-Caritasverband Bayern.
A
nlässlich
des Amtswechsels hatte die Caritas-Gemeinschaft eine Fachtagung in München
organisiert. Bundesleiterin Renate Heinzmann betonte, die Pflege müsse ein
Eckpfeiler in einem sich verändernden Gesundheitswesen sein. Angesichts
ökonomischer und demografischer Herausforderungen habe die Gesellschaft die
Pflicht, die Rahmenbedingungen für eine menschenwürdige Pflege herzustellen. An
die Pflegenden appellierte Heinzmann, „mit noch mehr Einsatz, noch früher
politisch initiativ zu werden.“ Der geringe Organisationsgrad der Pflegeberufe
müsse überwunden werden, damit sie sich besser in die Entwicklung der Pflege
und Pflegeberufe einmischen könnten. Eine Absage erteilte Heinzmann Versuchen,
Patientenorientierung und Wirtschaftlichkeit gegeneinander auszuspielen: „Eine
gut geführte Pflege-Einrichtung kann weder auf das eine noch auf das andere
verzichten. Aber die Prioritäten müssen klar sein. An erster Stelle steht das
Wohl des kranken oder alten Menschen. Ökonomie ist ein Mittel, um das Wohl des
Patienten, der Mitarbeiter und der Einrichtung zu sichern.“
Abschied
und Neubeginn in der menschlichen Biographie beleuchtete Dr. Siegfried Kneissl,
Seelsorger für Pflegeberufe in München. Er sagte: „Loslassen von Vertrautem und
Liebgewordenem ist das Entscheidende wie auch das Schwere in menschlichen
Übergangssituationen, privat aber auch beruflich.“ Loslassen sei nicht
gleichbedeutend mit Verlust. Es biete vielmehr auch neue Chancen in Beruf und
Leben.