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Gesund führen

18 Ab s c h l u s s k o n f e r e n z Zwischen Piendls Begrüßung und Mederers Schlusswort lagen fast sieben spannende Stunden, vollgepackt mit nahezu euphorischen Berichten aus Einrichtungen, einer anspruchsvollen sozialethischen Vortragsstunde und teils kontroversen Diskussionsrunden. Vom besseren Auge Zu jedem Projektende gehört eine wissenschaftliche Evaluation, durchgeführt von einer externen und damit unabhängigen Institution. Anne Katrin Kurz von der Katholischen Stiftungsfachhochschule München trug die Ergebnisse, die sie aus einer Befragung der Projektteil- nehmerinnen und – teilnehmer gewonnen hatte, vor. Sie waren fast durchweg positiv. Was sich für die Teilneh- menden persönlich durch die Kurse verändert habe, war gefragt worden. Da hieß es: Man achte mehr auf die eigene Gesundheit, die eigenen Grenzen. Und, mit ganz hohen Zustimmungswerten: man habe einen „besseren Blick“ auf die Mitarbeitenden bekommen, man schaue nun als Führungskraft viel sensibler auf sie, man frage nach Gefährdungen für ihre körperliche und seelische Gesundheit. In den Einrichtungen sei das Thema Gesundheitsförderung präsenter geworden, man rede darüber. Die Führungskräfte sagten, sie hätten durch die Kurse sehr gute Argumente bekommen, um die Thematik auch gegenüber ihren eigenen Vorgesetzten kompetent ansprechen zu können. Positive Rückmeldungen gab es auch zur methodischen und inhaltlichen Gestaltung der Kurse. Die Referentinnen und Referenten seien Hoch­karäter gewesen, theoretisch fit und in der Praxis offensichtlich erprobt. Der Austausch mit den Kollegin- nen und Kollegen sei über die Kurse hinaus fortgesetzt worden, man habe sich gegenseitig befruchtet und ge- stützt. Besonders gut angekommen war das individuelle Coaching. Rund 70 Prozent der Teilnehmenden spra- chen sich für einen kollegialen Austausch untereinander über das offizielle Projektende hinaus aus. Aber die Teil­nehmerinnen und Teilnehmer verschwiegen auch die Schwierigkeiten nicht. Sie lagen nicht in den Kursen, sondern „zu Hause“, in den eigenen Einrichtungen. Hier wurde das mangelnde Interesse der Vorgesetzten, aber auch Ängste der Mitarbeitenden beklagt. Insbeson- dere mancher Träger stehe solchen Projekten skeptisch gegenüber und begründe das mit den finanziellen In­ vestitionen, die die Freistellung von Führungskräften und Mitarbeitenden nun einmal erfordere. Im Übrigen sei angesichts der Arbeitsverdichtung in den Einrichtungen wenig Zeit für „solche“ Aktivitäten. Diese Argumente lösten natürlich beim Publikum Kopfschütteln aus. Es regte sich der begründete Verdacht, dass bei manchem Trägervertreter das Problem wohl doch noch nicht so recht erkannt ist. „Die Einrichtungen müssen lernen: Gesundheit zahlt sich aus! Das ist unstrittig“, sagte denn auch in der Schlussdiskussion in Regensburg der Ministerialrat im Bayerischen Staatsministerium für Ge­- sundheit und Pflege, Dr. Georg Walzel. Motive, Verhaltensänderung, Nachhaltigkeit: gute Praxis steckt an Im Verlauf des Projektes wurden viele Projekte initiiert, die die gelernte Theorie in die Praxis des Arbeitsall- tags zu transferieren versuchten. Der Verlauf und die Ergebnisse einiger dieser Transferprojekte wurden in Regensburg vorgestellt. Dabei zeigte sich, dass in manchen Einrichtungen schon vor Beginn des Projekts erste Ideen, manchmal auch erste Maßnahmen zur Gesundheitsförderung da waren. Aber es habe an der Systematik, der Konsequenz und an Know How gefehlt, „deshalb kam das EU-Projekt für uns wie gerufen“, sagte eine Teilnehmerin aus einer Behinderteneinrichtung. Die Personalreferenten Claudia Almesberger und Andreas Röbl berichteten über die Einführung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements im Krankenhaus der Barm- herzigen Brüder in Regensburg. Mit der Initiative wolle man die Attraktivität als Arbeitsgeber ebenso steigern wie die Gesundheit der Mitarbeitenden erhalten und

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