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Gesund führen

89 G e s undh e i t i n d e r Soz i a l w i r t s ch a ft So bleiben Mitarbeiter(innen) in Sozialberufen psychisch gesund Es sind zentrale Fragen des ESF-Projektes „Gesund führen - Förderung psychischer Gesundheit in der Sozialwirtschaft“: Wie kann psychische Gesundheit bei den Mitarbeitenden und Führungskräften erhalten bleiben? Und wie werden aus Führungskräften Wegbereiter für betriebliches Gesundheitsmanagement? Mit dem Ziel, Führungskräfte als Multiplikatoren für psychische Gesundheit zu gewinnen, startete im Oktober 2012 das ESF-Projekt unter der Leitung des Landes-Caritasverbandes Bayern. Das vom Europäischen Sozialfonds geförderte Projekt schult 133 Führungskräfte in acht Qualifizierungskursen aus unterschiedlichen sozialen Einrichtungen der Freien Wohlfahrtsverbände in Bayern. „Wie soll ich bei meiner zeitlichen Belastung diese Qualifizierungsmaßnahme erfolgreich abschließen?“, fragten immer wieder interessierte Führungskräfte. Dies wird möglich durch den Blended-Learning-Ansatz im Seminar: Lernen am Arbeitsplatz, Selbststudium und Coaching werden miteinander verbunden. Über einen Zeitraum von zehn Monaten lernten die Teilnehmer/-innen theoretische Inhalte, die Grundlagen des betrieblichen Gesundheitsmanagements und Best Practise Beispiele kennen. Die Führungskräfte aus Pflegeeinrichtungen, Kindertagesstätten, Beratungsstellen, Krankenhäusern und Behinderteneinrichtungen entwickelten Ideen für Gesundheitsprojekte und erhielten konkrete Unterstützung durch Coachingangebote. Die beeindruckenden Ergebnisse des Projektes zeigen sich in den entwickelten Transferprojekten der Teilnehmenden. Diese decken eine große Bandbreite an Ansätzen zum betrieblichen Gesundheitsmanagement ab. Führungskräfte veranlassen und unterstützen die Gründung von Gremien und Arbeitskreisen, initiieren Analysen, konzipieren Gesundheitstage, erweitern Angebote der Betrieblichen Gesundheitsförderung oder widmen sich der Erstellung von Betriebsvereinbarungen bzgl. Burnout-Prävention, betrieblichem Wiederein- gliederungsmanagement bis hin zu Vereinbarkeit von Beruf und Familie. „Eine Erkenntnis für mich war im Kurs“, sagt ein Teilnehmer am letzten Seminartag, „dass der Aufbau eines betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) von den Akteuren viel Engagement, jede Menge Ressourcen und einen langen Atem erfordert.“ Zugleich nutzen viele der Teilnehmer/-innen in den Coachings die Möglichkeit, die eigene Rolle als Führungskraft und die persönliche psychische Gesundheit zu reflektieren - denn um Mitarbeiter/innen gesund führen zu können, muss die Führungskraft fähig sein, sich selbst gesund zu führen. Diese Einsicht wird bei den Teilnehmer/-innen immer wieder deutlich und die individuelle Unterstützung in den Coachings bei dieser herausfordernden Auseinandersetzung mit den eigenen Belastungen und Ressourcen wird als ausgesprochen wertvoll erlebt. Bei zahlreichen Diskussionen über den Erhalt der psychischen Gesundheit bei den Mitarbeitern wurde in den Kursen die zentrale Frage diskutiert „Wie bekomme ich meine Chefs und Direktoren als Unterstützer mit ins Boot?“. Christa Schüßler, Projektverantwortung für das Projekt „Gesund führen“, christa.schuessler@caritas-bayern.de

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