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Gesund führen

80 G e s u n d h e i t s m a n a n g e m e n t Gefährdungsbereiche und die wahrgenommenen Belastungsfaktoren auf Seiten der Mitarbeiter. Die hierzu vorgestellten Analyseinstrumente beginnen mit einer ersten „Grobsichtung“ der Situation: Wie hoch ist die Zahl der Fehltage, der Krankenstand in den verschiedenen Tätigkeitsbereichen? Was sind krankma- chende Gefährdungspotenziale? Im Weiteren stellt sich die Frage: Wie gehe ich vor, um die Einschätzung der Mitarbeiter über psychische Gefährdungen abzufragen? Im nächsten Schritt stellen wir Maßnahmen auf Seiten der Verhaltens- und Verhältnisprävention vor. In Bezug auf letzteres erfahren die Führungskräfte zum einen, wie gesundheitsförderndes Führen in Ihrem Arbeitsalltag aussehen kann. Zum anderen stellen wir bewährte Instrumente vor, um Maßnahmen auf Seiten der strukturellen Bedingungen zu erarbeiten. All diese Themen werden am letzten Seminartag zusammenge- führt, indem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre individuellen Projekte im Plenum vorstellen  Frage: Es wird also konkret gearbeitet, kein bloßes Lehrbuchwissen vermittelt? Kleinschmidt: Lehrbuchwissen braucht man, um konkret werden zu können. Aber es stimmt, wir arbeiten praxisorientiert und nutzen darüber hinaus die Coachings um die Praxisbeispiele mit den Teilneh- merinnen und Teilnehmern in die eigene Einrichtung zu übertragen. Frage: Worauf stoßen Sie beim Coaching? Kleinschmidt: Da geht es zum einen um persönliche Fragestellungen und zum anderen um spezielle Fragen der jeweiligen Einrichtung. Was kann ich für mich tun, damit ich selber gesundheitlich stabil bleibe? Wie kann ich in meiner Einrichtung starten, unter meinen vorherrschenden Verhältnissen und mit meinen Möglichkeiten? Wie schaffe ich den schwierigen Spagat zwischen den ökonomischen und bürokratischen Zwängen und den persönlichen Bedürfnissen und Wünschen der Klienten und der Mitarbeitenden? Anzuraten ist zumeist eine Politik der kleinen Schritte, die einen selbst und die Umgebung nicht überfordert. Frage: Sie sind in vielen Branchen tätig. Was macht die Mitarbeitenden im Sozialbereich offenbar so anfällig für Burnout und andere psychische Erkrankungen? Kleinschmidt: Auf der einen Seite wird die Arbeit am Menschen im Sozialbereich als ausgesprochen sinnhaft beschrieben. Sinnhaftigkeit der Arbeit ist ein wesentlicher gesunderhaltender Faktor. Auf der anderen Seite steht die geringe Gratifikation dieser Arbeit, was sich nicht auf den finanziellen Aspekt bezieht. Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Coachings berichten häufig, dass das gesellschaftliche „Image“ der sozialen Arbeit an Anerkennung fehlen lässt. Daneben ist die empfundene persönliche Verantwortlich- keit der sozialen Arbeit zumeist größer als die bei der Arbeit an einem Werkstück in der Industrie. Jeder Fehler – sei es in der Pflege oder in der Beratung – kann fatale Folgen haben. Zudem stellt das Abschalten am Feierabend sicherlich eine Herausforderung dar, wenn die besonderen Schicksale der Patienten oder Klienten den Mitarbeitenden unweigerlich nahegehen. „Weitere Details zum Gesundheitsmanagement als Prozess finden Sie hier.“

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