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Gesund führen - Gesund führen – Projekthistorie

P r o j e k t h i s t o r i e Vorrangige Aufgabe des Deutschen Caritasverband Landesverband Bayern (LCV) ist die fachliche Beratung seiner Mitglieder und die Verbandsentwicklung durch In- novation und Qualifizierung. Die Förderung psychischer Gesundheit stellt für den LCV und für viele Verbände, Einrichtungen und Dienste der Caritas und anderer Trä- ger der Freien Wohlfahrtspflege in Bayern ein neues und akutes Thema dar. Erstmalig wurde das Thema „Gesund führen“ bayernweit gemeinsam für die Caritas und an- dere Träger der Freien Wohlfahrtspflege im Rahmen von Qualifizierungen angeboten, da immer mehr Beschäftigte der Sozialwirtschaft die Situation am Arbeitsplatz als psychisch belastend wahrnehmen: die Anforderungen wachsen, die Arbeitsdichte nimmt zu, das Arbeitstempo steigt und zugleich nimmt die Unsicherheit und die Angst um den Erhalt des Arbeitsplatzes zu. Gleichzeitig ver- längert sich aufgrund der demografischen Entwicklung die Lebensarbeitszeit. In manchen Arbeitsfeldern, wie z.B. der Pflege, droht ein Fachkräftemangel oder er ist bereits ausgemacht. Die Krankschreibungen von Arbeitnehmern aufgrund psychischer Leiden erreichten 2012 einen neuen Höhe- punkt. Laut aktuellem DAK-Gesundheitsreport haben sich zwischen 1997 und 2012 die Fehltage durch De- pressionen und andere psychische Krankheiten mehr als verdoppelt (plus 165 Prozent). Zu den häufigsten psychi- schen Erkrankungen zählen Depressionen, Angsterkran- kungen sowie Alkohol- und andere Suchterkrankungen. Wirtschaftlich betrachtet verursachen psychische Er- krankungen in Deutschland jährlich etwa 4 Milliarden Euro Produktionsausfallkosten. Hinzu kommen Produkti- vitätsverluste durch Präsentismus-Folgen. Rückmel- dungen aus den Personalabteilungen der Verbände und Träger in Bayern bestätigen diese Zahlen und die Ent- wicklung: Fehlzeiten aufgrund von Burnout-Symptomen und/oder Herz-Kreislaufproblemen als Sekundärzeichen steigen, ebenso die Inanspruchnahme der eigenen Dienste wie z.B. Suchtberatung und sozialpsychiatrische Beratung. „Führungskräften kommt bei der Gestaltung von Arbeitsbedingungen der Beschäftigten und ihrem Erleben der Arbeitssituation eine Schlüsselfunktion zu. Das schließt die eigene Situation natürlich ein. Sie ge- ben durch ihr eigenes Verhalten Orientierung, nehmen durch Zeit- und Leistungsdruck, Entscheidungs- und Handlungsspielraum, Unterstützung und Konfliktbewälti- gung, unmittelbar Einfluss auf die Arbeitsbedingungen und beeinflussen durch ihr Führungsverhalten die Ar- beitszufriedenheit. Doch laut dem Centrum für Disease Management der TU München sind Unternehmen und ihre Führungskräfte auf das Problem weitestgehend noch nicht vorbereitet und setzen noch keine vorbeugenden Maßnahmen um. Nicht nur um ein attraktiver Arbeitgeber in Zeiten des Fach- kräftemangels zu sein, sondern auch um ihren Leitlinien für Achtsamkeit und Fürsorge für die eigenen Beschäf- tigten gerecht zu werden, bedarf es einer Qualifizie- rung von Führungskräften in diesem Bereich mit einer Breitenwirkung und nachhaltigen Projektprodukten, die von anderen Trägern der Sozialwirtschaft im gesamten Bundesgebiet adaptiert werden können. Im Vergleich zu bisher geförderten Projekten ist neu, dass aus dem Spektrum der betrieblichen Gesundheits- förderung die psychische Gesundheit im Mittelpunkt stand und nicht gesundheitsfördernde Arbeitsbedingun- gen im Allgemeinen. Außerdem erarbeitete das Pro- jekt passgenaue und damit realistische und wirksame Lösungen für unterschiedliche Organisationsgrößen und Organisationstypen und soll damit auf viele verschiede- ne Einrichtungen und Träger übertragbar sein. Gesund führen – Projekthistorie Ausgangssituation und Handlungsbedarf 7

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